Hopp-la Tandem

Begegnung durch Bewegung im Altersheim: Beim Hopp-la Tandem finden bewegungsorientierte Begegnungen zwischen der jüngeren und der älteren Generation statt, indem Kinder von Tageseinrichtungen, Kindergärten oder Schulen regelmäßig ein Alters- und Pflegeheim besuchen und sich dort mit älteren Menschen unter Anleitung bewegen.

«Die Bewohner:innen bewegen sich seit der Durchführung des Hopp-la Tandems viel mehr, auch ausserhalb der Lektionen.»

Betreuerin Alters- und Pflegeheim

«Mein Kind hat kaum Kontakt zu Älteren. Durch das Tandem durfte es erfahren, was die letzte Lebensphase bedeutet.»

Feedback Eltern

«Die Kinder haben ein ganz neues Verhalten gezeigt, sie wurden gegenüber den älteren Menschen rücksichtsvoll und geduldig.»

Kinderbetreuerin

Ziel

Die Vision des Angebots Hopp-la Tandem ist eine nachhaltige, intergenerative Bewegungs- und Gesundheitsförderung im institutionellen Setting (Schulen, Kindertageseinrichtungen, Alters- und Pflegeheime). Durch Bewegung, Spiel und Spass entsteht eine Interaktion zwischen Jung und Alt, die für alle Beteiligten einen Gewinn darstellt. Es werden unterschiedliche Dimensionen (motorisch,  physisch, psychisch, emotional, sozial sowie kognitiv) positiv beeinflusst.

Kinder lernen durch den Kontakt mit älteren Menschen eine neue Lebenswelt kennen. Andere, für sie fremde Bedingungen und Räumlichkeiten können beschnuppert werden. Die gestützten Begegnungen helfen den Kindern, Unsicherheiten und Berührungsängste abzubauen und Einfühlungsvermögen, Toleranz und Respekt gegenüber der älteren Generation aufzubauen. Durch die regelmässigen Begegnungen werden die Kinder mit Themen wie Altern und Tod konfrontiert, was den Erfahrungsschatz und das Verständnis erweitern.

Seitens der älteren Generation bieten intergenerative Begegnungen die Möglichkeit, ihre Lebenserfahrungen weiterzugeben, zum Wohlergehen anderer beizutragen und sich aktiv in die Gemeinschaft einzubringen.
Durch die Interaktion mit den Kindern wird das Interesse, die Engagiertheit und das Wohlbefinden gefördert (Krumbach et al., 2015). Generationenverbindende Begegnungen haben insbesondere auch für demenzerkrankte Personen positive Wirkungen. Während den Begegnungen wirken sie wacher und beteiligen sich vermehrt an Interaktionen (Wolfensberger, 2016). Mit dem Fokus auf Bewegungsinhalte soll Hopp-la Tandem zudem dem biologischen Alterungsprozess entgegenwirken und die kindliche Entwicklung positiv beeinflussen. Überdies fördert die regelmässige Bewegung die Mobilität und Selbständigkeit im Alter. Kraft, Gleichgewicht, Koordination und Beweglichkeit sind daher wichtige Inhalte der Hopp-la Tandem Lektionen.

Zielgruppe

Zur Zielgruppe der jüngeren Generation gehören Kinder aus Tagesstrukturen oder Kindertagesstätten sowie Kindergärten und Primarschulen. Zur Zielgruppe der Seniorinnen und Senioren gehören die und Bewohnerinnen und Bewohner von Alters- und Pflegeheimen.

Struktur und Inhalt

Eine Tandemlektion beginnt mit dem Hopp-la Lied, bei dem sich Kinder und Senior:innen mitbewegen können. Anschliessend werden verschiedene Spiele und Bewegungsübungen durchgeführt, bei denen zugleich die Interaktion zwischen Jung und Alt gefördert wird. Zwischen der Lektion findet eine getrennte Sequenz statt, bei der die Kinder den Raum verlassen. Während die Bewohner:innen spezifische Bewegungsübungen durchführen üben die Kinder in einem anderen Raum eine Vorführung ein, die sie später präsentieren. Die Stunde endet mit einem Schlussritual und einem Abschlusslied.

Ausblick

Um die Qualität und Professionalität der Kurse zu gewährleisten, wurde zusammen mit dem DSBG (Departement für Sport, Gesundheit und Bewegung) der Universität Basel die Planung und Durchführung wissenschaftlich begleitet. Das Ziel der Pilotphase (Frühling 2016 bis Sommer 2017) bestand darin, einen Leitfaden zu entwickeln, damit die Erfahrungen nach aussen getragen und die Projektidee (schweizweit) verbreitet werden kann. Basierend auf dem Leitfaden entstehen fortlaufend weitere Kooperationspatenschaften zwischen Schulen und Kindertageseinrichtungen sowie Alters- und Pflegeheimen.